Aloha Hawaii – Monsanto bekennt sich endlich vor Gericht schuldig und nach USA jetzt auch in Kanada
- Groll Matthias
- 24. Nov. 2019
- 5 Min. Lesezeit

Endlich, nachdem in den USA BayerMonsanto von einer immer größeren Prozesslawine wegen des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat überrollt wird, es gibt bereits 42.700 Kläger, starten auch in Kanada Anwälte eine 500-Millionen-Dollar-Sammelklage gegen Roundup-Macher. Auch auf Hawaii, dem „Versuchslabor“ der Chemiegiganten, hat sich der jahrelange Kampf der Hawaiianer gelohnt, denn Monsanto bekennt sich vor Gericht schuldig, ein verbotenes Pestizid eingesetzt zu haben. Nachdem in Hawaii vermehrt die Menschen protestierten, zumal die Krankheiten nachweislich zunahmen, investierte Monsanto Millionen Dollar in Kampagnen gegen die Proteste. Endlich hat sich Monsanto bereit erklärt, eine Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Dollar zu zahlen. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass die Hawaiianer ohne vorher darüber informiert zu werden, zu Versuchskaninchen wurden. Das „Paradies“ hat den Höchststand bei Geburtsfehlern. Eigentlich müsste doch auch die EU jetzt reagieren, doch war Ihnen bekannt, dass es gegen EU-Recht verstößt, wenn ein EU-Land ein Verbot des Glyphosat-haltigen Unkrautvertilgers Roundup ausspricht? Unglaublich, oder?
Aloha Hawaii – Monsanto bekennt sich endlich vor Gericht schuldig und nach USA jetzt auch in Kanada Sammelklage gegen Roundup-Macher!
Die Luft für Bayer wird immer dünner. Da helfen auch nicht die groß angelegten PR-Kampagnen. Denn wie wir schon berichteten, kämpft Monsanto um Geheimhaltung seiner PR-Arbeit, da sich die Klagen gegen Roundup wegen Krebs zunehmend häufen. In den USA wird BayerMonsanto von einer immer größeren Prozesslawine wegen des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat überrollt. In den USA gibt es bereits 42.700 Kläger. Sie zogen vor Gericht, weil der Unkrautvernichter Roundup Krebs verursachen soll. Auch in Australien wird gegen BayerMonsanto wegen Non-Hodgkin-Lymphom geklagt. Jetzt kommt noch Kanada mit einer Sammelklage hinzu.
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Eine tolle Nachricht kommt auch aus Hawaii. Wie wir bereits mehrfach berichteten, ist Hawaii das Versuchslabor der Chemiegiganten, darunter auch Monsanto. Siehe: Hawaii vs. Monsanto – Hawaii, das Versuchslabor .
Endlich gab Monsanto zu, dass es Penncap-M verwendete, obwohl es wusste, dass seine Verwendung verboten war. „Das Unternehmen gab ferner zu, dass es den Mitarbeitern nach dem Sprühen von 2014 befohlen hatte, sieben Tage später die besprühten Felder wieder zu betreten – obwohl Monsanto wusste, dass den Arbeitnehmern das Betreten des Bereichs für 31 Tage untersagt werden sollte“, sagte das Justizministerium in einer Pressemitteilung. Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass das Pestizid als „akuter Sondermüll“ gilt und daher eine Gefahr für die Umwelt darstellt.
Seit Jahren kämpfen die Menschen auf Hawaii gegen Monsanto. Die wissenschaftlichen und medizinischen Beweise für die Gefahren für die menschliche Gesundheit durch Pestizide sind auf Hawaii erschütternd. Wenn gesprüht wird und der Wind bergab von den Feldern in die Stadt weht, beklagen sich die Einwohner über brennende Augen, Kopfschmerzen und Erbrechen. Hawaii ist Monsantos landwirtschaftliches Zentrum und gleichzeitig ein riesiges Versuchsfeld für seine neuen Produkte. Mit 1381 Feldern im Bundesstaat Hawaii testet Monsanto Chemikalien, gentechnisch veränderte Pflanzen und verkauft Saatgut an andere landwirtschaftliche Unternehmen.
Nachdem in Hawaii vermehrt die Menschen protestierten, zumal die Krankheiten nachweislich zunahmen, investierte Monsanto Millionen Dollar in Kampagnen gegen die Proteste und muss jetzt eine Geldbuße von 6 Millionen US-Dollar zahlen und 4 Millionen US-Dollar an gemeinnützige Organisationen der hawaiianischen Regierung.
Und noch eine Nachricht dürfte den Chemiegiganten Bayer erschüttern, es kommen weitere Klagen gegen Glyphosat hinzu.
Anwälte starten 500-Millionen-Dollar-Sammelklage gegen Roundup-Macher
Unkrautvernichter enthält Herbizid Glyphosat, das angeblich Krebs verursacht, so CBC News 20. November 2019
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Flaschen mit dem Herbizid Roundup, einem Produkt von Monsanto, stehen 2011 in einem Verkaufsregal in St. Louis. In Kanada wird eine Klage in Höhe von 500 Millionen Dollar gegen die Hersteller eingeleitet, in der behauptet wird, der chemische Bestandteil des Produkts, Glyphosat, könne verschiedene Gesundheitsrisiken mit sich bringen. (Jeff Roberson/Associated Press)
Diamond & Diamond, eine nationale Kanzlei für Personenschäden in Kanada, leitet eine Sammelklage in Höhe von 500 Millionen Dollar gegen verschiedene Roundup-Hersteller, darunter das Pharmaunternehmen Bayer, den Eigentümer des Roundup-Herstellers Monsanto.
Roundup ist ein Unkrautvernichtungsmittel, das Glyphosat enthält, eine Herbizidchemikalie, die oft von Hausbesitzern zur Behandlung ihres Rasens verwendet wird.
Viele Gerichtsverfahren sind in ganz Nordamerika anhängig wegen des Vorwurfs, Glyphosat könne gesundheitliche Probleme verursachen, darunter das Non-Hodgkin-Lymphom, eine seltene Krebsart, die das Lymphsystem befällt.
Allein in den Vereinigten Staaten sind etwa 18.000 Klagen gegen die Hersteller von Roundup eingereicht worden, so CBC News. (Es sind bereits 42.700 Kläger)
Diamond & Diamond leitet diese größte Sammelklage Kanadas gegen Roundup-Macher. Derzeit werden mehr als 60 Personen als Kläger benannt, jedoch teilt die Kanzlei mit, sie glaube, dass es zu Tausenden von Klägern kommen könne.
In diesem Jahr gab es bereits Klagen gegen Roundup-Hersteller in British Columbia, Quebec, Saskatchewan und Manitoba. Dieses wäre die erste Sammelklage in Kanada und sie folgt auf Sammelklagen, die in den USA eingereicht wurden.
Darryl Singer, der Leiter der Handels- und Zivilprozesse bei Diamond & Diamond, sagt, die an dieser Sammelklage beteiligten Kläger strebten nicht nur finanzielle Entschädigung an, sondern auch das, was er „Verhaltensänderung“ nennt, damit sich das Gleiche in Zukunft nicht mit anderen Produkten in Kanada wiederholt.
„Wenn es diese Klagen nicht gibt, die Unternehmen wie Monsanto dazu zwingen, diese großen Schecks auszustellen, haben [letztere] keinerlei Anreiz, ihre Geschäftspraktiken zu ändern“, so Singer.
Sänger sagt, die Kläger seien auch mit anderen Formen von Krebs, wie Gehirntumoren und Lungenkrebs diagnostiziert worden. Einige seiner Klienten handeln im Rahmen einer Nachlassbetreuung.
„Das sind nicht gerade leichte Gesundheitsschäden“, sagt er. „Von den [noch] lebenden Klägern werden einige von ihnen das Ende dieser Klage wahrscheinlich nicht erleben, weil sie vorher sterben werden.“
Seitens der kanadischen Niederlassung von Bayer heißt es, das Unternehmen werde seine Produkte „energisch verteidigen“, so eine Erklärung gegenüber CBC News.
„Obwohl wir großes Mitgefühl mit den Klägern haben, sind glyphosatbasierte Herbizide nicht die Ursache für ihre Krankheiten“, heißt es in der Erklärung.
„Glyphosat wurde weltweit von Wissenschaftlern und Regulierungsbehörden umfassend untersucht, und die Ergebnisse dieser Forschung bestätigen, dass es nicht krebserregend ist. Wir stehen fest hinter der Sicherheit von Produkten auf Glyphosatbasis und versichern den Kanadiern als Unternehmen, das sich den Biowissenschaften widmet, dass ihre Gesundheit und die Umwelt für uns oberste Priorität haben,“ so die kanadischen Niederlassung von Bayer .
Bereits 2017 hieß es auch in Kanada: „Fallstudien von berufsbezogenem Kontakt in den USA, Kanada und Schweden berichten von einem erhöhten Risiko für das Non-Hodgkin-Lymphom, das nach Anpassungen zu anderen Pestiziden blieb.”
Auch sagte der Chef der IARC Staes 2017 der US-amerikanischen Zeitung Politico, seine Organisation sehe sich einem Ansturm der Kritik ausgesetzt angesichts ihrer Schlussfolgerungen zu Glyphosat. Ähnlich war die Gegenreaktion der Tabakindustrie zu Beginn des 21. Jahrhunderts gewesen, nachdem sie erklärt hatte, dass passives Rauchen krebserregend sei. Staes sagte auch, dass die Gerichtsverfahren wegen Glyphosat in den USA weitere Besorgnis darüber entfacht habe, dass Monsanto mit vorgeblich unabhängigen Wissenschaftlern gemeinsame Sache gemacht hat. „Nun bekommen wir es schwarz auf weiß, dass es ein Gemauschel zwischen Wissenschaftlern und Monsanto gab, für den erstere nur Marionetten waren.“ Siehe: Monsantos Glyphosat kann doch Krebs verursachen und Generalinspekteur der EPA untersucht, ob ein Angestellter der Behörde mit Monsanto konspirierte – California to list Monsanto’s glyphosate as causing cancer – The EPA’s Inspector General Is Probing Whether An Agency Staffer Colluded With Monsanto
Immer mehr Schandtaten kommen ans Tageslicht. Kürzlich wurde publik, dass der Konzern ein sogenanntes «Intelligence Fusion Center» betrieb, um Journalisten und Kritiker gezielt zu diskreditieren. Enthüllungen zeigen, dass der milliardenschwere Monsanto viel Zeit, Geld und Personal aufbrachte, um unliebsame Journalisten und Kritiker zum Schweigen zu bringen, doch ohne Erfolg, wie die vielen Klagen zeigen.
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